Frauenporträts - DHB-Netzwerk

DHB - Netzwerk Haushalt
Ortsverband Dortmund e.V.
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Frauenporträts

 
Frau Rechtsanwältin Karola Pohlhausen,
Jahrgang  1948, ist seit 36 Jahren in eigener Kanzlei in Dortmund tätig. Der  Schwerpunkt ihrer anwaltlichen Tätigkeit liegt als  Fachanwältin für Familienrecht auf eben diesem Gebiet. Aus Osnabrück  stammend studierte sie in Hamburg und Marburg Jura und ließ sich Anfang  1979 in Dortmund nieder. Bereits zu dieser Zeit fanden die ersten  Begegnungen zwischen ihr und dem Dortmunder Hausfrauen-Bund statt. Sie  wurde Mutter einer Tochter und ist mittlerweile begeisterte Großmutter.
Von  Anfang an gilt ihr Engagement dem Gleichbehandlungsgrundsatz und seiner  Umsetzung, wozu die Gleichstellung von Frauen und Männern gehört. So  begleitete sie - auch ehrenamtlich - verschiedene Projekte der  Dortmunder Frauenbewegung wie das Frauenhaus, zu dessen Grundausstattung  auch unser Ortsverband beitrug, das Frauencafè Huckarde (heute  Frauenzentrum", und wirkt mit im Vorstand der Stiftung "Aufmüpfige  Frauen", im Deutschen Juristinnenbund und in der AG Netzwerk der  Dortmunder Frauenverbände. Last but not least war sie langjährig als  Lehrbeauftragte an der Uni Dortmund im Bereich Frauenstudien aktiv

 
Marie-Luise Hinninger  
Geboren 1947 in Dortmund-Hörde, nach der Schulzeit  ausgebildet zur  technischen Zeichnerin und danach bis zur Geburt ihres Sohnes  beschäftigt in der Abteilung "Verkehrsplanung" der Dortmunder  Stadtwerke. Um ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern,  besucht sie einen Kurs zur Vorbereitung auf die Prüfung als  Hauswirtschafterin und macht 1993 erfolgreich den Abschluss als  Meisterin der städtischen Hauswirtschaft. In dieser Zeit lernt sie auch  den Dortmunder Hausfrauen-Bund kennen, in den sie 1991 eintritt. Bereits  1993 übernimmt sie die Leitung der Fachgruppe Hauswirtschaft und  arbeitet im Vorstand mit. 1999 wird sie stellvertretende Vorsitzende,  übernimmt von 2003 bis 2009 den Vorsitz, gewinnt Frau Kischel für diese  Aufgabe und tritt wieder ins 2. Glied zurück. 2015 scheidet sie aus dem  Vorstand aus, bleibt aber der Arbeit unseres Ortsverbandes mit  verschiedenen Aufgabenbereichen verbunden. Während ihrer "Amtszeiten"  war sie im Prüfungsausschuss der Meisterinnen bei der  Landwirtschaftskammer, in den DHB-Bundesausschüssen für Umwelt,  Hauswirtschaft, Verbraucherfragen und Familie, hat mehrere  "Haushaltführerscheine" begleitet, Vorträge gehalten, im Fernsehen  mitgewirkt, wenn es um den Hausfrauen-Bund ging und war wegen ihrer  bodenständigen, freundlichen und fröhlichen Art bei den Mitgliedern sehr  beliebt. Dass sie 2003 nach dem überraschenden Ausscheiden ihrer  Vorgängerin den Vorsitz übernahm, bezeichnete unsere Ehrenvorsitzende  bei der Verabschiedung als wahre Heldentat. Frau Hinninger habe immer  erklärt, nie in der ersten Reihe stehen zu wollen und wegen der neuen  Verantwortung viele schlaflose Nächte verbracht zu haben. "Der DHB war  meine große Bereicherung für mein Leben. Vor allem war es für mich ein  Gewinn an Persönlichkeitsentwicklung. Ich habe gelernt, ganz weit über  den Tellerrand zu schauen. Tolle Erfahrungen, schöne Erlebnisse, sonnige  Tage mit Freuden und Freunden, beeindruckenden Begegnungen, viel  Wissenswertes, wundervolle Reisen und zahlreiche Lachfalten verdanke ich  dem DHB" sagt sie in ihrer bewegenden Abschiedsrede. Und endet mit dem  Wunsch an die Mitglieder " Arbeiten Sie aktiv mit, bringen sie sich ein,  machen Sie Vorschläge, lassen sie sich neue Aktivitäten einfallen und  werben Sie für uns. Wir haben so viel zu bieten! Wir sind der  vielseitigste Verband, den ich kenne!"

Brigitte Wolfs,
Geschäftsbereichsleiterin  für Bürgerinteressen und Zivilgesellschaft im Amt für Angelegenheiten  des Oberbürgermeisters und des Rates

Ich wurde 1956 in Selm geboren und wuchs wohlbehütet in einer Großfamilie auf.   
Heute lebe ich gemeinsam mit meinem Mann und meinem Sohn in Aplerbeck.  
Nach dem Studium  der Sozialpädagogik startete ich meine berufliche Laufbahn beim  Kreisjugendamt  in Unna. Als Erziehungsbeistand betreute ich Familien,  in denen die Kinder im Kindergarten oder in der Schule auffällig wurden.  In den meisten Fällen hatte ich es mit alleinerziehenden Müttern zu  tun, die häufig neben den Erziehungsschwierigkeiten  noch mit weiteren  multikomplexen Problemlagen zu kämpfen hatten. Ich erkannte sehr  schnell, dass mein gesetzlicher Auftrag, die Kinder und Jugendlichen bei  der Bewältigung von Entwicklungsproblemen zu unterstützen immer dann  erfolgreicher war, wenn mir gleichzeitig eine Stabilisierung der  überlasteten Mütter gelang.
Vor dem Hintergrund dieser  Erkenntnis, wie wichtig die Veränderung bzw. die Verbesserung  der  Lebensverhältnisse insbesondere von alleinerziehenden Frauen ist,  beobachtete ich mit großem Interesse  die Einrichtung der ersten  Frauenbüros. Als dann die Stadt Dortmund 1986 die Stelle einer  Mitarbeiterin im Frauenbüro ausschrieb, bewarb ich mich mit Erfolg.
Seit 1990 leite ich nun das  Frauenbüro, das mittlerweile in Gleichstellungsbüro umbenannt wurde. Mit  dieser Umbenennung sollen alle Männer angesprochen werden, die   verstehen, dass es  sich bei der Gleichstellungspolitik um  Gesellschaftspolitik handelt, von der Frauen und Männer unabhängig von  ihrer Lebensform, ihrem Alter, ihrer Herkunft und ihrer sexuellen  Orientierung profitieren.  Hier gilt, wer die menschliche Gesellschaft  will, muss die männliche überwinden! Und dazu bedarf es wirksamer  Instrumente. Ich bin  sehr gespannt darauf, wie die gesetzliche  Frauenquote letztendlich umgesetzt wird.  

 
Helene Schulte-Borries, Leiterin der Verbraucherzentrale Dortmund
Ich bin 1957 in der Nähe von Paderborn geboren und auf einem  Bauernhof aufgewachsen. Meine Mutter war eine engagierte Landfrau und  auch „Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft“. Dass Hauswirtschaft bzw.  das Führen eines Haushalts ein Ausbildungsberuf ist,  habe ich früh  kennengelernt. Nach dem Abitur ( an einer Klosterschule ) habe ich ein  Praktikum in einer Jugendherberge absolviert und anschließend  Ökotrophologie in Münster studiert. Im Studium gab es die ersten  Berührungspunkte zur Verbraucherarbeit. Nach dem Diplom im Sommer 1981  habe ich als Pädagogische Familienhelferin gearbeitet. 1984 erfüllte  sich ein Traum: - ich durfte als der ländlichen Hauswirtschaft  für 9  Monate auf Farmen in Neuseeland Erfahrungen zu machen. Nach meiner  Rückkehr durfte ich  bei der Verbraucherzentrale in  Dortmund als dritte  Beratungskraft mit einem 5-Jahresvertrag eine neue Herausforderung  annehmen. Damals lag der Schwerpunkt  der Arbeit bei der Überschuldung  zahlreicher Haushalte. Passend zum 20-jährigen Bestehen der  Beratungsstelle in Dortmund hatte der Rat beschlossen, ein spezielles  Beratungsangebot für ver- und überschuldete Haushalte zu unterstützen.  Das war u.a. dann mein Arbeitsauftrag, die Verbraucherberatung zu  etablieren. Aus dem 5-Jahresvertrag wurde ein unbefristeter Vertrag und  1989 wurde mir die Leitung der Beratungsstelle übertragen. Diese  vielfältige Aufgabe vor dem Hintergrund der sich wandelnden  gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen bleibt  spannend und nehme ich bis heute mit Herzblut wahr .Dass es seit 1965  eine Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Dortmund gibt, ist auch  ein Verdienst des Dortmunder DHB-Netzwerkes Haushalt. Später wusste die  AG der Do.-Frauenverbände und der DHB die Schließung der VZ durch viel  persönliches Engagement zu verhindern. Die Unterstützung und gute  Zusammenarbeit sind auch heute noch Garant für die  Umsetzung vieler  Aktivitäten vor Ort.
Geschichte der Verbraucherzentrale NRW gibt es die Internetseiten der VZ NRW: www.vz-nrw.de/50jahre"

 

 
Patente Frauen"       Margarete Steiff, 1847- 1909
"Es macht keinen Sinn, immerzu den Beinen nachzutrauern, wenn einem das Leben davonläuft"!
M. St. hat es sich mit großem  Lebenswillen, Freude und Ideenreichtum erobert. In Kleinkindjahren  lähmten sich bei ihr nach einer Fieberattacke beide Beine, ein Arm war  schmerzhaft unbeweglich, sie wurde zunächst zu einem bedrückenden  Fürsorgefall, denn  Rollstühle für körperbehinderte Kinder gab es noch  nicht. Doch ein brauner, stabiler Handwagen mit bunten Rädern  verschaffte ihr die nötige Beweglichkeit. Beharrlich klagte sie den  Schulbesuch ein, später die Schneiderinnenlehre. Als Damenschneiderin  eröffnete sie mit 30 Jahren ihr eigenes Geschäft. Das entnommene  Schnittmuster aus einem Journal zur Herstellung eines "Filzelefantli"  wurde zur Gründungsidee diverser Filztiere und dessen Fertigung ein  Verkaufsschlager. 1893 erfolgte die Eintragung in das Handelsregister  für eine Filzspielwarenfabrik. Ihr Bruder plante und baute daraufhin für  Margarete ein
behindertengerechtes Wohn-und Geschäftshaus, und  schon 1907 beschäftigte ihre Firma 400 Mitarbeiterinnen sowie 1800  Heimarbeiterinnen.  Körperbehinderungen waren für eine Einstellung in  ihrem Betrieb kein Hindernis. Große Berühmtheit erreichte M. Steiff  jedoch mit ihrem "TEDDY" .Neffe Fritz entwickelte diesen kleinen Bär aus  weichem Plüsch und beweglichen Armen, die Produktion verlief zunächst  erfolglos, er sei zu zottelig und plump, doch auf der Leipziger  Spielwarenmesse kaufte ein begeisterter Händler aus den Staaten die  gesamte Kollektion auf, die Amerikaner, mit ihnen ihr Präsident (TEDDY)  T. Roosevelt waren verliebt in dieses Kuscheltier, und auf der  Weltausstellung in Louisiana erhielt M. Steiff für den großen  Verkaufserfolg des "Teddys" die Goldmedaille.

 

Mein Name ist Justine Grollmann. Ich bin am 24. Januar 1958 im oberschlesischen Beuthen (im Polnischen: Bytom) geboren.
Nach  der Unterzeichnung der ersten Ostverträge Anfang der 1970er Jahre kam  ich im Alter von 13 Jahren mit meinen Eltern und meiner Schwester in die  Bundesrepublik Deutschland. Ich bin verheiratet und Mutter zweier  Töchter.
Seit vielen Jahren arbeite ich als Krankenschwester. Durch  meine Zusatzausbildung BCN, Breast-Care-Nurse, habe ich regelmäßig mit  dem Schicksal von Brustkrebspatientinnen zu tun.
Meine  abwechslungsreiche Lebensgeschichte hat dafür gesorgt, dass aus mir ein  politisch denkender Mensch geworden ist. Aus diesem Grunde setzte ich  mich schon sehr früh für die Emanzipation der Frau ein. Doch bei diesem  Thema blieb es im Laufe der Jahre nicht: Derzeit engagiere ich mich  nämlich in zahlreichen Vereinen und Verbänden auf ehrenamtlicher Basis.  Darüber hinaus gehöre ich seit dem Jahre 2009 dem Rat der Stadt Dortmund  an. Der Schwerpunkt meiner politischen Arbeit liegt im Bereich "Jugend"  "Familie", "Soziales" und natürlich "Frauen".
Zur Vorsitzenden der  Dortmunder Frauenverbände wurde ich am 9. März 2012 gewählt.  Grundsätzlich bin ich als Inhaberin dieses Amtes der Meinung, dass die  Arbeit an der Zukunft unserer Stadt sowohl gegenseitigen Respekt als  auch den Willen zu konstruktiver Zusammenarbeit erfordert.
Die 23  Dortmunder Frauenverbände dürfen mit Stolz auf ihre erfolgreiche  Arbeit  in der Vergangenheit zurückblicken. Als Vorsitzende ist es meine  Absicht, alte Errungenschaften zu verteidigen und gleichzeitig neue  Ziele zu formulieren bzw. zu verwirklichen.
Ich betrachte die  Mitglieder der Frauenverbände als Netzwerkerinnen, welche die Interessen  von Frauen in Dortmund vertreten. Mein Fokus richtet sich in erster  Linie auf die gegenseitige Unterstützung der Bürgerinnen in unserer  Stadt. Des Weiteren gilt es, frische Ideen zu entwickeln, die  Rahmenbedingungen für den notwendigen Wissenstransfer zwischen den  diversen Mitgliedern zu gewährleisten und deren Vernetzung zu  intensivieren. Letztendlich möchte ich mich auch für eine zeitgemäße  Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.
All dies ist wichtig, da wir als  Frauenverbände unseren Einfluss auf der kommunalen Ebene vergrößern  müssen. Ich bin davon überzeugt, dass es ohne uns auf die zahlreichen,  unterschiedlichen Fragen, welche Dortmunderinnen heutzutage bewegen,  keine adäquaten Antworten geben wird.
Es steht außer Frage: Wir haben  noch viel zu tun. Deshalb werde ich mich auch in der Zukunft dafür  einsetzen, dass schönen Worten wie diesen stets die entsprechenden Taten  folgen. Daran möchte ich mich später gerne messen lassen.       

   

 
Josephine Cochrane (1839-1913)  kannte als wohlsituierte Politikergattin die Spülhände nur vom  Hörensagen, dennoch wurden sie ihr Lebensthema. Ständiges Ärgernis war  der zerbrochene Abwasch ihres kostbaren Porzellans, der von den  Angestellten nach  gesellschaftlichen Einladungen in ihrem Haus  hinterlassen wurde. Nach wenigen Versuchen sich selbst um den Abwasch zu  kümmern, steht für sie fest, dass es einen angenehmeren Weg zu sauberen  Tassen geben muss. Praktisch veranlagt biegt sie Drahtkörbe zurecht,  zeichnet detaillierte Konstruktionen und entwirft eine ausgeklügelte  Mechanik. Kurz nachdem ihre ersten Entwürfe für eine Spülmaschine fertig  gestellt sind, verstirbt ihr Mann, als Nachlass ein hoher Schuldenberg  .Dies bestärkt sie abermals in dem Vorhaben, ein funktionierendes Gerät  auf den Markt zu bringen, 1886 meldet sie ihre arbeitssparende  Erfindung, die erste mit Wasserdruck arbeitende Spülmaschine zum Patent  an. „Warum ein kleines Vermögen ausgeben, wenn die Hausfrau dies perfekt  mit der Hand macht?“ War die verstörte Frage. Zur Weltausstellung in  ihrer Heimatstadt Chicago meldete sie sich als Mr.  Cochrane an, denn Frauen hatten  keine Zulassungschance.  Die Lady  erhielt den ersten Preis für die beste mechanische Konstruktion,  Haltbarkeit und Zweckentsprechung!!! Somit wurde sie mit ihrer
Erfindung zur Leitfigur in der Küchenarbeitsentlastung.

 
Die Dortmunder  Agnes-Neuhaus-Strasse würdigt mit Ihrer Namensgebung die Lebensleistung  der Dortmunderin Agnes Neuhaus (1854 - 1944).
Ihr Elternhaus  war stark standespolitisch ausgerichtet, wie auch von  sozial-verbandsorientiertem Engagement geprägt Die berufliche Tätigkeit  ihres späteren Ehemannes, er war Amtsrichter und damit auch  Vormundschaftsrichter, schärfte ihren Blick für soziales Umfeldelend.  Durch ihre Initiative wurde 1900 der katholische Fürsorgeverein für  Mädchen, Frauen und Kinder „Der Gute Hirte" gegründet, das später  erbaute Vincenz-Heim entwickelte sich zu einer ersten Zufluchtsstätte  für Prostituierte, ledige Mütter und Schwangere in schwierigen  Lebenssituationen. A. Neuhaus betrachtete ihre Tätigkeit vornehmlich  unter seeisorgerischen Gesichtspunkten mit einer grundsätzlichen  Nächstenliebe.
Die um die  Jahrhundertwende verbreitete Unterscheidung von würdigen und unwürdigen  Armen lehnte sie ab. Die Hilfe sollte bedürfnisorientiert und  einstellungsunabhängig sein. Von 1920 bis 1930 wirkte sie als Mitglied  des deutschen Reichstages bei der Entstehung wichtiger Gesetze mit,  darüber hinaus war sie In vielen Verbänden initiierend und fachlich  beratend aktiv und nahm so über ihre politische Parlamentstätigkeit in  vielen Gremien mit ihrem sozialen Anliegen Einfluss, „Der Gute Hirte"  wurde 1968 zum Sozialdienst Katholischer Frauen umbenannt, noch heute  hat er seinen Sitz als Bundeszentrale in der Agnes-Neuhaus-Straße zu  Dortmund.                       


 
Die Dortmunder Käthe-Kollwitz-Strasse hält die Gedächtniskultur an Käthe Kollwitz (1867-1945) aufrecht.
Schon  zu ihren Lebzeiten erhielt K.Kollwitz Ansehen und Anerkennung, sie  stellte in Paris, Wien u. Moskau aus. Der Professorinnnentitel wurde ihr  zuerkannt, damit wurde sie das erste weibliche Mitglied in der  preußischen Akademie der Künste. Ihr Elternhaus (geb. Schmidt) prägte  ihr soziales  Gedankengut, Käthe wurde in ihrer künstlerischen Begabung  akzeptiert und gefördert, sie erhielt Privatunterricht. Die Mehrzahl der  Kunstakademien verweigerten Frauen jedoch die Aufnahme. Aufbauend  besuchte sie die KünstlerInnenschulen in Bern u. München. Auch nach  ihrer Eheschließung mit dem sozialdemokratisch engagierten Arzt  „Kollwitz“, und der Geburt ihrer beiden Söhne, blieb sie weiterhin ihrem  künstlerischen Beruf treu. Sie verband mit ihrem Kunstschaffen sozial-  und gesellschaftskritisches Engagement. Ihr stark mitfühlendes Interesse  galt den sozialen Bedingungen der Frauen aus der Arbeiterschicht, auf  das Wesentliche reduziert sie in den Zeichnungen ihre Leiden, Kämpfe,  Stärken und Schönheiten, dabei wirkt ihre Kunst gänzlich unsentimental,  eher sind ihre Werke sozialkritische Appelle, die dem vordergründigen  Blick widersprechen, sie fordern heraus, das Bild hinter dem Bild zu  sehen!---Das Käthe-Kollwitz Museum in Köln verfügt über den weltweit  größten Bestand dieser herausragenden Künstlerin. Eine Fahrt dorthin  lohnt sich!         

 
Der Dortmunder "Meitnerweg" erinnert an Lise Meitner (1878-1968)
Ein junges "Fräulein" fasst 1898 einen Entschluss: Studium der  Physik. Der Familienrat wird einberufen, Lises Entscheidung erörtert,  gedreht, gewendet, umgedeutet, sie wenigstens für das weiblichere Fach  Kunstgeschichte zu interessieren, vergebens!! Fußkalte, dunkle  Experimentierräume, vollgestopft mit Drähten und mitten im chaotischen  Durcheinander die tödliche Gefahr: Funkenschlag, Entladung und  Elektrizität", kein weibliches Betätigungsfeld!! Doch Lises Entschluss  steht fest! Mit spielerischer Leichtigkeit legt sie nach kurzem Studium  ihre Doktorarbeit vor, für die Wiener Universität eine historische  Sehenswürdigkeit. Aus der Summe ihres Wissens kristallisiert sich eine  Vorliebe heraus, die experimentelle Physik, in der Anfangszeit des  Atomzeitalters. Sie arbeitet mit Otto Hahn zusammen, man ahnt nichts von  beider fachlicher Größe, lässt sie neidlos gewähren, zumal eine Frau in  der Kernphysik entweder ein Scherz oder ein Missverständnis sein muss.  In langer Forschungsarbeit stehen sie kurz vor einer großen Entdeckung,  der Urankernspaltung, Doch L.M. muss Hals über Kopf  aus politischen  Gründen das Land verlassen, Hahn erkennt kurz darauf allein die  wissenschaftliche Sensation und erhält dafür den Nobelpreis! Ein  einziges Mal hatte L. Meitner keine Zeit für die Forschungsarbeit, sie  musste ihr Leben retten, deshalb steht ihr Name nicht unter den  Entdeckungen des Jahrhunderts.                                                     


 

Melitta Bentz,1873-1950,  machte aus Kaffee einen Genuss!
Mit einem brillianten Einfall und  73 Pfennigen verhalf uns die aus Dresden stammende Hausfrau zu einer  neuen Kaffeekultur und wurde damit Begründerin eines weltweiten  Unternehmens. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieb nach einer Tasse  Kaffee meist ein bitterer Nachgeschmack. M. B. wollte ihren Kaffee nicht  länger mit störenden Kaffeesatz am Tassenboden trinken und ersann eine  neue Zubereitungsmethode: mit Hammer und Nagel durchlöcherte sie im  Spätherbst 1908 den Boden einer Konservenbüchse und filterte durch ein  dafür zurechtgeschnittenes Löschblatt fein gemahlenes Kaffeepulver. Der  Kaffee tropfte ohne Rückstände in die darunter geschobene Kanne. Der  Filterkaffee war erfunden! Noch im gleichen Jahr meldete die damals  35-jährige die Idee „Kaffeefilter mit nach unten gewölbtem, mit einem  Abflussloch versehenen Boden und lose einliegendem Siebe“, zum Patent  an.
Ende 1908 gründete Bentz gemeinsam mit ihrem Mann das Familienunternehmen „Melitta“.
Die  Firma wurde mit einem Eigenkapital von nur 73 Pfennigen in das  Handelsregister eingetragen, heute umfasst die Unternehmensgruppe  „Melitta“ rund 50 Gesellschaften.

 
Marion Donovan   1917 – 1998
„Eine Frau, eine Mutter, ein Baby, … die inhaltsschweren Windeln als
 unangenehme Alltagserscheinung.“   Marion sann auf Abhilfe!-
Die Kindheit verbrachte sie, nach dem frühen Tod der Mutter, vorwiegend in der
väterlichen  Werkstatt, experimentieren, tüfteln und Verbesserungen nahmen hier  breiten Raum ein. Eine spannende Zeit! Nach dem Literaturstudium war sie  bis zu ihrer Heirat Redakteurin der Frauenzeitschrift „Vogue“ und mit  der folgenden Familiengründung wurde Marion mit den Anforderungen des  Babywindelns konfrontiert, die Frauen auf der ganzen Welt zur  Verzweiflung bringen können: kaum frisch angezogen, sind sie wieder  voll, ständig laufen sie aus, in Folge, Wäsche ohne Ende!
Frust und Erfindergeist sind sich manchmal sehr nahe. M. schnitt einen Duschvorhang
zurecht, und nähte eine Windelhose, die über die Stoffwindel getragen wurde, die „Boaters“,  sie halfen, den Kindern über Wasser zu bleiben. Wasserundurchlässige  Windelhosen fanden reißenden Absatz und 1951 zum Patent zugelassen. Die  Entwicklung zur Papierwindel  wollte nicht so recht gelingen, der Markt  verfügte noch nicht über entsprechend saugfähiges Papier, und auch die  großen amerikanischen Papierfabriken waren in ihrer Mithilfe nicht offen  und belächelten diese unnötige Erfindung. Zehn Jahre später trifft ein  Mann, Victor Mills, den richtigen Zeitgeist und deren  Entscheidungsträger. Gerüchten zufolge kaufte er M. das Patent der  Papierwindel ab und revolutionierte mit den „Pampers“ den häuslichen  Alltag.

 
   
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